Am Samstag, 15.03.2025, um 19:00 Uhr
im Schloss Nymphenburg – Johannissaal
80638 München, Schloss Nymphenburg, 19
Anfahrt: Tram 17 und Bus 51 "Schloss Nymphenburg"
Ende der Veranstaltung: ca. 21:00
25.00 | Euro | Normalpreis |
20.00 | Euro | ermäßigter Preis |
5.00 | Euro | für Kinder bis 14 Jahre |
Die Anzahl der Karten und die Preiskategorien können Sie später im Warenkorb angeben.
oben von links: Louis Mühlbauer, Irina Shkolnikova, Para Chang
unten von links: Paul Buruiana, Nathalie Koshokar
Zum Programm:
Als Weiterentwicklung der Lieder ohne Worte von Felix Mendelssohn komponiert Frédéric Chopin zwischen und 1831 und 1842 seine hochvirtuosen vier Balladen, die einen Höhepunkt seines Schaffens markieren. Seine zweite, op. 38 in F-Dur, ist eines der wenigen Werke der Klaviermusikgeschichte, die in Dur beginnen und in Moll enden – eine Dichotomie, die sich auch in den enormen dynamischen Kontrasten des Werkes wiederspiegelt. Mit dem kontrapunktreichen, variationshaften Meisterwerk seiner letzten Ballade, op. 52 in f-Moll, verbeugt sich Chopin vor seinem Idol Johann Sebastian Bach wie auch vor seinem geliebten Klavier, für das er in Form der f-Moll-Ballade eines der technisch anspruchsvollsten Werke für das Instrument beiträgt.
Chopin ist nicht nur Schöpfer der Gattung der Ballade für Soloklavier, sondern auch Vorbild seines Zeitgenossen und engen Bekannten Franz Liszt, der selbst zwei Balladen für Klavier schreibt. In seiner zweiten, der großen h-Moll-Ballade aus dem Jahr 1853, vertont Liszt nicht nur den griechischen Mythos Hero und Leander, sondern inspiriert durch seine neuartige Arbeit mit Leitmotiven auch seinen Freund Richard Wagner wenige Jahre später zu seinem größten Musikdrama Tristan und Isolde.
Die Gattung der Ballade beschäftigt auch den jungen Johannes Brahms, der ein Jahr nach Liszt seine vier Balladen op. 10 vollendet, angelehnt an nordische Sagen und Volkslieder. Wie auch bei Liszt hebt auch Brahms die Bedeutung der Ballade im mittelalterlichen Sinn hervor: das Besingen von Helden und Heldentaten. Seinem Lehrer Robert Schumann, zu dieser Zeit bereits in die Nervenheilanstalt zu Endenich eingewiesen, spielt der junge Brahms seinen Balladenzyklus vor. Trotz schwerer Krankheit verfällt Schumann über die Werke gegenüber seiner Frau Clara ins Schwärmen: „wunderbar“, „zauberhaft“, „dämonisch“, „verklärt“.
Auch Claude Debussy, der in Verehrung Chopins 1915 auch seine Douze Études komponieren wird, trägt zum Genre der Ballade für Klavier bei. 1891 publiziert er ein frühes Klavierstück mit dem Namen ‚Ballade slave‘ – „slawische Ballade“, streicht jedoch in einer Überarbeitung zwölf Jahre später das Beiwort ‚slave‘. Jenseits der Gattung seiner F-Dur-Ballade lassen sich in musikalischer Hinsicht keine großen Parallelen zu Chopin wiederfinden – zu fortgeschritten und neuartig sind die Harmonien des Werkes, die Debussys unverkennbare Tonkunst bestimmen.
Louis Mühlbauer
Das Programm
Claude DEBUSSY (1862–1918)
Ballade F-Dur L. 70 (1890)
Andantino con moto
Paul Buruiana, Klavier
Franz LISZT (1811–1886)
Ballade h-Moll S. 171 (1853
Allegro moderato – Lento assai – Allegretto
Louis Mühlbauer, Klavier
Frédéric CHOPIN (1810–1849)
Ballade Nr. 2 F-Dur op. 38 (1836–39)
Andantino – Presto con fuoco – Tempo I – Agitato
Para Chang, Klavier
Pause
Johannes BRAHMS (1833–1897)
Vier Balladen op. 10 (1854)
Irina Shkolnikova, Klavier
Frédéric CHOPIN
Ballade Nr. 4 f-Moll op. 52 (1843)
Andante con moto
Nathalie Koshokar, Klavier
Idee, Konzept und Moderation: Louis Mühlbauer