Am Sonntag, 10.03.2024, um 19:00 Uhr
85540 Haar, Casinostraße , 6
Anfahrt: S-Bahn 6 „Haar“
Ende der Veranstaltung: ca. 21:30 Uhr
Kartenverkauf über www.reservix.de | Euro | Normalpreis |
nur über Kleines Theater Haar (Tel:089 890569810) | Euro | ermäßigter Preis |
oben von links: Megumi Bertram, Uli König, Julia Ito
unten von links: Sandro Nebieridze und Dmitrij Romanov
Zum Programm
Der Titel „Humoreske" mag zunächst die Vorstellung von leichter und fröhlicher Musik wecken, doch ist in dem gleichnamigen Werk von Robert Schumann eine enorme Spannweite verschiedenster Stimmungen zu vernehmen, zumal diese äußerst schnell und überraschend wechseln. Der Ausdruck „mit gutem Humor“, damals noch gebräuchlich, meinte auch eher „Laune“ oder „Stimmung“. Es handelt sich also mehr um ein Kaleidoskop von wechselnden Stimmungsbildern, denn um „humoristische“ Musik. Die mehr als 50 Jahre später entstandenen Stücke von Antonín Dvořák kommen dieser Idee deutlich näher, doch auch in ihnen wird es zuweilen tiefgründig. Berühmt aus dem Zyklus ist die Nr. 7, die immer wieder in verschiedensten Bearbeitungen gespielt wird.
„In jeder flüchtigen Erscheinung sehe ich Welten, voll vom Wechselspiel der Regenbogenfarben...“ Diese Zeilen aus einem Gedicht des russischen Lyrikers Konstantin Balmont sollen Sergej Prokofjew zu seinen Visions fugitives (Flüchtige Visionen/Erscheinungen) inspiriert haben. Darin wechseln sich Stücke von fast brutalem Charakter mit grotesken Aphorismen und Klängen von sphärischer Zartheit ab.
Claude Debussy könnte zu seiner „Isle joyeuse“ (Glückliche Insel) durch ein Watteau-Gemälde angeregt worden sein: das griechische Kythera, das in der Mythologie als Insel des Glücks und der sinnlichen Erfüllung galt. Oder aber durch den Aufenthalt mit seiner Geliebten Emma Bardac auf Jersey. Ob das eine oder das andere zutrifft, lässt sich nicht überprüfen, jedenfalls gelang ihm mit dem sprühend-virtuosen Werk eine grandiose musikalische Vision.
In seinen 24 Préludes verwandelt Debussy einen ganzen Kosmos in kunstvollen Klavierklang. General Lavine war ein amerikanischer Clown, den Debussy nach Herzenslust persifliert. „Die versunkene Kathedeale" ist ein großartiges Meisterwerk, der von den Mönchen in voller Kraft intonierte Choral erklingt nach der Flut als tröstliche Erinnerung. Feux d'artifice brennt schließlich ein virtuoses Feuerwerk ab.
Begleiten Sie doch die Musiker vom Pianistenclub auf dieser musikalischen Reise!
Uli König
Das Programm
Antonín DVOŘÁK (1841–1904)
Aus: Humoresken op. 101 (1894)
Nr. 3 As-Dur: Poco andante molto e cantabile
Nr. 4 F-Dur: Poco andante
Nr. 5 a-Moll: Vivace
Nr. 7 Ges-Dur: Poco lento e grazioso
Claude DEBUSSY (1862–1918)
L’isle joyeuse (1904)
Modéré et très souple
Julia Ito, Klavier
Claude DEBUSSY
Aus: Préludes Livre I et II (1909-13)
Général Lavine: Eccentric
La Cathédrale engloutie
Feux d'artifice
Megumi Bertram, Klavier
Sergej PROKOFJEW (1891–1953)
Visions fugitives op. 22 (1915–17)
Sandro Nebieridze, Klavier
PAUSE
Robert SCHUMANN (1810–1856)
Humoreske B-Dur op. 20 (1839)
I. Einfach – Sehr rasch und leicht – Noch rascher – Erstes Tempo
II. Hastig – Nach und nach immer lebhafter und stärker – Wie vorher
III. Einfach und zart – Intermezzo
IV. Innig – Schneller
V. Sehr lebhaft – Immer lebhafter
VI. Mit einigem Pomp
VII. Zum Beschluss
Dmitrij Romanov, Klavier
Idee, Konzept und Moderation: Uli König