Am Freitag, 02.08.2024, um 19:00 Uhr
im Schloss Seefeld – Altes Sudhaus
82229 Seefeld, Schloßhof, 7
Anfahrt: S-Bahn S8 bis "Seefeld-Hechendorf" und Bus 924 und 928 "Schloss Seefeld". Letzte Busfahrt zurück um 21:15 Uhr
Ende der Veranstaltung: ca. 22:30 Uhr
25.00 | Euro | Normalpreis |
20.00 | Euro | ermäßigter Preis |
5.00 | Euro | für Kinder bis 14 Jahre |
20.00 | Euro | Normalpreis |
15.00 | Euro | ermäßigter Preis |
5.00 | Euro | für Kinder bis 14 Jahre |
oben von links: Hans Wolf, Katharina Ruchkina, Martin Keller und Dmitrij Romanov
unten von links: Sylvia Dankesreiter, Naoe Sasaki, Sandro Nebeiridze und Julia Ito
Zum Programm:
Wir möchten Ihnen diesen Abend sehr ans Herz legen, denn er bietet unter den Konzerten des Pianistenclub München gleich mehrere Besonderheiten: Zum einen werden ausschließlich neuere Werke des 20. und 21. Jahrhunderts aufgeführt, Musik also, die mit der Zeit, in der wir leben, eigentlich viel mehr zu tun haben dürfte als etwa die ältere klassische Musik. Zum anderen wird hier ein großer Bogen geschlagen von neuerer „E-Musik“ (ernster Musik) zum Jazz und zu improvisierter neuer Filmmusik – letztere als Live-Vertonung eines Stummfilmes.
Dieses Mal präsentiert sich das inzwischen schon fast legendäre Seefelder Tastenspektakel als üppige „Klaviernacht“, denn es besteht aus drei Teilen, Beginn 19.00 Uhr. Allein fünf (!) aktive Mitglieder des Pianistenclub treten diesmal selbst als Komponisten auf: Julia Ito, Sandro Nebieridze, Dimitrij Romanov, Naoe Sasaki und Hans Wolf. Und so entstand auch die Idee zu diesem Konzert: Ein Podium und einen Rahmen zu schaffen für die besonders kreativen und modernen Köpfe im Club. Der große Bogen, den dieser Klavierabend spannt, ist ein Beleg für die Fülle und Vielfalt dieser Kräfte.
Hans Wolf, der Initiator dieser Konzertreihe, eröffnet im ersten Teil das Konzert mit zwei polystilistischen Kompositionen. Hier findet bereits – auf engem Raum – ein Brückenschlag von bekannten Stilarten zu improvisierter Musik statt sowie eine Gratwanderung zwischen tonaler und atonaler Musik.
Anschließend bietet uns Kateryna Ruchkina eine Musik dar, quasi aus dem Geist der Theologie geschaffen – nämlich von dem großen französischen Komponisten des letzten Jahrhunderts: Olivier Messiaen. Und darüber hinaus noch ein Kleinod von Toshi Ichiyanaghi, einem Pionier der japanischen Avantgarde.
Nun ist die Zeit für einen Brückenschlag zum Jazz gekommen, der erwartungsgemäß für eine gewisse Auflockerung sorgt: Martin Keller trägt zwei bedeutende Jazzstandards vor, verfeinert durch eigene Improvisationen!
Zu Beginn des zweiten Teils stellt uns Dimitrij Romanov seine nicht zuletzt vom Impressionismus inspirierte moderne 11. Sonate aus dem Jahr 2019 vor. Wir dürfen gespannt sein… Weiter geht es mit einem größeren Werk des Münchner Kompositionsprofessors Harald Genzmer, der sich dafür einsetzte, dass neue Musik auch verständlich bleibt. Dargeboten wird diese Suite von Sylvia Dankesreiter, die uns anschließend noch mit einer Aria des berühmten Pianisten und Komponisten Friedrich Gulda beglückt.
Von zwei jungen Komponisten, die gleichzeitig auch relativ neue Mitglieder im Pianistenclub sind, Naoe Sasaki und Sandro Nebieridze, folgen nun je ein Solowerk und danach ein kraftvolles vierhändiges Werk.
Der dritte und letzte Teil entführt uns in die „Märchenwelt“ der Pianistin und Komponistin Julia Ito, die uns ein ganzes Füllhorn musikalischer Miniaturen zu diesem Thema offeriert.
Als Schmankerl zum Schluss erleben wir einen kurzen Stummfilm aus den 1920-er Jahren, der schon recht modern anmutet: Einen Experimentalfilm mit surrealen Elementen von Man Ray – dazu die innovative und inspirierte Live-Vertonung von Hans Wolf.
Alles in allem ein sehr vielfältiges und reichhaltiges Programm mit einigen Highlights.
Lassen Sie sich also auf abenteuerliche Pfade und in neue Sphären entführen, verzaubern und überraschen!
Hans Wolf
Das Programm:
I. Teil
Hans WOLF (*1958)
Splitterwerk III (2024)
Polychanges (Neufassung 2024)
Hans Wolf, Klavier
Toshi ICHIYANAGHI (1933-2022)
Cloud in the Distance (2013)
Olivier MESSIAEN (1908–1992)
La Colombe, Prélude Nr. 1 (1928)
Aus: Vingt Regards sur l'Enfant-Jésus (1944)
Nr. 1 Regard du Père
Kateryna Ruchkina, Klavier
Arthur SCHWARTZ (1900–1984)
Alone together (1932)
Duke ELLINGTON (1899–1974)
It don’t mean a thing (1931)
Martin Keller, Klavier und Improvisation
PAUSE
II. Teil
Dmitrij ROMANOV (*1982)
Klaviersonate Nr. 11 (2019)
Allegro – Andante sostenuto – Allegro ma non tanto
Dmitrij Romanov, Klavier
Friedrich GULDA (1930–2000)
Aria in stile italiano (1970)
Harald GENZMER (1909–2007)
Suite in C GeWV 372 (1946)
Moderato
Allegro
Andante
Presto
Sylvia Dankesreiter, Klavier
Naoe SASAKI (*2000)
Sonate Nr. 1 (2024, UA)
Naoe Sasaki, Klavier
Sandro NEBIERIDZE (*2001)
Esquisse No. 3 (2022)
Sandro Nebieridze, Klavier
Sandro NEBIERIDZE
Allegro für Klavier zu vier Händen (2023)
Sandro Nebieridze und Naoe Sasaki, Klavier zu vier Händen
PAUSE
III. Teil
Julia ITO (*1984)
Märchenwelt Band 1
1) Tales of Plants
2) Water Nymph
3) Summer Meadow
4) Pegasus
5) Palace in the Sky
6) Mars
7) Gift of Autumn Wind
8) Snow in the Morning
9) Dance of the Ice Fairy
10) Lovely Seedling
11) Cherry Blossoms
12) Secret Garden
Julia Ito, Klavier
Man RAY (1890–1976)
Film „L’Étoile de mer“ (1928)
Hans WOLF
Komposition und Live-Vertonung
Hans Wolf, Klavier
Diether Sommer: Live-Videokunst zu einzelnen Kompositionen
Idee, Konzept und Moderation: Hans Wolf