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RAVEL, SZYMANOWSKI, GERSHWIN

- Konzert anläßlich des 80. Todesjahres der Komponisten -


Konzertdetails:

Am Samstag, 18.03.2017, um 19:30

im  Seidlvilla/ Mühsamsaal

80802 München, Nikolaiplatz , 1b
Anfahrt: U-Bahn 3, 6 "Giselastraße" und Bus 54 und 154 "Thiemestraße"

Ende der Veranstaltung: ca. 22:00 Uhr


Preise:
Schülerkonzert
10.00 Euro Normalpreis
5.00 Euro ermäßigter Preis
frei Euro für Kinder bis 14 Jahre

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Ravel, Szymanowski, Gershwin

Konzert anlässlich des 80. Todesjahres der Komponisten

Drei Komponisten, drei Zeitgenossen, drei große einzigartige Persönlichkeiten, die einen wichtigen Beitrag zur Musik des 20. Jahrhunderts geleistet haben. 2017 jährt sich ihr 80. Todesjahr, aus diesem Grund widmen wir dieses Konzert ihrer Musik.

Maurice Ravel

Auf die Dichterin Colette wirkte er wie ein "Eichhörnchen" mit "feinen Nagetier-Händen", auf den Kollegen Strawinski wie ein "Schweizer Uhrmacher". Seine Jugendfreunde nannten ihn "Rara Avis", den "seltenen Vogel". Ein seltsamer Charakter war Maurice Ravel (1875 bis 1937) in der Tat. Der kleingewachsene Mann mit dem großen Kopf, ein Freund von Kindern, Tieren, Spielsachen und Nippesfiguren, blieb auch in seinen Kompositionen dem Kleinen, Kindlich-Verspielten und Märchenhaften zugeneigt - allerdings mit dem Sinn des Präzisionsarbeiters. Ein Ton-Ingenieur im Wunderland. Ravel, so rühmte der französische Philosoph Gabriel Marcel, sei "unter den großen Musikern unserer Zeit vielleicht der raffinierteste, zumindest derjenige, der am leidenschaftlichsten auf eine gewisse formale Vollkommenheit ausgeht, die in Frankreich wie im Ausland die größte Hörerschaft hat".

Mit Tombeau bezeichneten die französischen Komponisten des Barock Trauerstücke für verstorbene Kollegen. Ravel wurde von einer Forlane aus Couperins Concerts royaux für Flöte und Basso continuo von ca. 1710 angeregt und komponierte eine Klaviersuite, die dem Gedenken nicht nur an Couperin, sondern an seine ganze Epoche gewidmet war. Le Tombeau de Couperin wurde zu einem von Ravels erfolgreichsten und vielseitigsten Werken. Die Forlane ist der berühmteste Satz des Werkes. Ravel hat hier jene wundervoll poetische Forlane von Couperin in E-Dur verarbeitet und zum modernen Klangstück weiterentwickelt.

Valses nobles et sentimentales (franz.: Edle und gefühlvolle Walzer) ist eine Suite, bestehend aus acht Walzern. Wie schon bei Ravels frühen Werk Jeux d’eau erfolgte die Veröffentlichung mit einem Zitat des Poeten Henri de Régnier: „ […] le plaisir délicieux et toujours nouveau d'une occupation inutile“ (übersetzt etwa: Das köstliche und immer neue Vergnügen einer nutzlosen Tätigkeit).

Karol Szymanowski

Die europäische Musik der Jahrhundertwende steht im Zeichen des Klangrausches. Der Jugendfreund von Karol Szymanowski berichtet­, dass die Wörter »Klang« und »Klingen« Lieblingsausdrücke Karols waren. Entsprechend wird das »klangliche Wundererlebnis«, die »berauschende sphärische Geister­erscheinung des Tönens«, ein Ur-Thema im Schaffen Szymanowski. Wagner, Skrjabin, Musorgskij, Rimskij-Korsakow hatten ihn begeistert. Bei allem Klang-Hedonismus und aller üppigen Farbenpracht herrscht jedoch in seiner Musik eine Vorliebe für Dunkel und Melancholie vor.

Der Klavierzyklus Masken, aus dem ­Scheherazade gespielt wird, präsentiert den mystischen Ton Szymanowskis. Für die Figur der Märchenerzählerin Scheherazade hatten sich bereits andere klangsensible Musiker interessiert: Von Schumanns melancholischem Klavierstück über Rimskij-Korsakovs farbige Sinfonie bis zu Ravels Liedern. Szymanowski bringt hier eigene Impressionen.

George Gershwin

„Wahre Musik muss das Denken und die Hoffnungen der Menschen widerspiegeln. Meine Menschen sind Amerikaner. Meine Zeit ist heute“, sagte George Gershwin einmal. Kein Wunder also, dass seine Musik, in der Klassik und Jazz zu einzigartigen neuen Harmonien verschmelzen, als das Muster amerikanischer Musik der 20er und 30er Jahre gilt. Es ist vor allem ein Lebensgefühl, das Gershwin mit seiner Musik - einer zur damaligen Zeit revolutionären Mischung aus Jazz und Klassik – wiederspiegelt, das Lebensgefühl im New York der 20er und 30er Jahre.

Bei der Uraufführung der "Rhapsody in Blue" in der New Yorker Aeolien Hall tobte das Publikum, auch Rachmaninow saß im Publikum. Das Konzert vom 12. Februar 1924 schrieb Geschichte und bis heute hat die "Rhapsody" nichts von ihrer Faszination verloren. Auch Three Preludes und das Lied „The Girl I Love“ gehören zu den beliebtesten von Gershwins Werken.

 

Seidlvilla Haus 

 

Maurice Ravel (1875–1937)

Aus: „Le tombeau de Couperin“ (1917)

            Nr. 1 Prélude

            Nr. 3 Forlane

            Nr. 4 Rigaudon

Megumi Bertram, Klavier

 

Karol Szymanowski (1882–1937)

Aus: „Masken“ op. 34 (1916)

            Nr. 1: Scheherazade

Aus: „Quatre Études“ op. 4 (1900–02)

           Nr. 1: Allegro moderato

Yi Lin Jiang, Klavier

 

Maurice Ravel

Sonatine fis-Moll (1905)

            Modéré

            Mouvement de Menuet            

            Animé

Heiko Stralendorff, Klavier

 

Pause

 

Maurice Ravel

Valses nobles et sentimentales (1911)

„... le plaisir délicieux et toujours nouveau d'une occupation inutile“ (Henri de Régnier)

Irina Shkolnikova, Klavier

George Gershwin (1898–1937)

Three Préludes (1923–26)

            Allegro ben ritmato e deciso

            Andante con moto e poco rubato

            Allegro ben ritmato e deciso

Annika Hörster, Klavier

 

Maurice Ravel

Aus: Miroirs (1905) Nr. 2: Oiseaux tristes

 

George Gershwin

„The Girl I Love“ (Gershwins Originalfassung/-titel 1924, arr. Yi Lin Jiang) 

 

Yi Lin Jiang, Klavier

 

George Gershwin: „Rhapsody in Blue” (solo piano version)

Hans Wolf, Klavier

 

Moderation: Jan Bertram

 

Idee und Konzept: Irina Shkolnikova


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